Ist doch erstaunlich, dass es immer noch Acts gibt, die sich gar nicht weiterentwickeln wollen. Das Londoner Projekt Leftfield gehört zweifelsohne zu dieser Spezies. Es mag aber auch sein, dass es bei dem ursprünglich von Paul Daley und Neil Barnes gegründeten Rave/Techno/Eelectronica-Projekt nie um Weiterentwicklung ging, sondern um eine Spielwiese für Soundforschungen aller Art. Dafür spricht die unstete Geschichte des Ganzen (Gründung 1989, erste LP 1995, zweite LP 1999, Auflösung 2002, Reaktivierung durch Neil Barnes alleine und Live-Album 2012, neues Album 2015) und die Tatsache, dass in der aktiven Phase fast mehr Remix-Arbeiten für andere als originäres, eigenes Songmaterial entstanden.

Von Songs zu reden ist bei Leftfield aber sowieso nicht ganz richtig. Denn obgleich auch auf dem neuen Werk nach sieben Jahren "Pause" wieder einige Tracks mit Gastbeiträgen von Vokalisten wie Fontaines DC-Sänger Grian Chatten und dem Autor, Poeten und Playwright Lemn Sissay zu finden sind, sind es doch die klassischen, pulsierenden Dubstep-Breakbeat-Rave-Tracks auf instrumenteller Basis, die die Botschaft des Albums "Dance Floor. Human. Positive. And I Love The Bass" (Neil Barnes) tragen müssen. Gerade deshalb, weil sich das eben wenig von den früheren Arbeiten von Leftfield unterscheidet, liegt dem Album dann auch eine charmante Old-School-Note zugrunde. Tatsächlich ist "This Is What We Do" eine Art musikalischer Zeitreise in die Zeit der Prä-Pandemischen Rave-Kultur.