Es gibt so Platten, die berühren einen, ohne dass man genau weiß, warum das so ist. Man feiert sie, genießt sie richtig, hört nicht auf sie hören und wenn jemand fragt: warum? Sagt man: Tja. Und dann: Ist einfach eine schöne Sache. "Sunburned" ist genau so ein Album. Wunderwunderschön. Aber dabei gar nicht wirklich spektakulär. Der Fakt, dass die Band aus nur zwei Personen besteht, ist schon fast spektakulärer. Die Lieder aber sind erwachsene Pop-Musik genau wie eingängiger Indie und dieser Rock für dieses Radio, eingespielt mit Mensch und Maschine, Keyboards, 80er-Einflüsse, etwas Geschrote, alles da. Alles sehr, sehr gut! Das Ergebnis ist opulent, breitbandig und vielfältig, manchmal ein wenig dunkler, häufiger aber glänzt es unter Flutlicht auf der Stadionbühne. Die Band selbst findet: "Auf unserer ersten Platte waren wir sehr live-orientiert und wollten sichergehen, dass alles, was wir schrieben, auch persönlich umgesetzt wurde. Ohne diese Zielsetzung konnten wir abenteuerlustiger sein und mehr Risiken eingehen. Wir waren im Studio definitiv nicht schüchtern." Spürt man und hört man, denn plump oder einfach oder nur Stadion sind diese Lieder eben nicht. Sie berühren und wirken, sie haben absolut was und sind vor allem wie das Album: unglaublich schön!