"No sense makes sense". Nach diesem Motto scheinen Max Oscarnold und Nathalia Bruno gehandelt zu haben, als es daran ging ein neues Projekt für gemeinsam entwickelte musikalische Ideen ins Leben zu rufen. Max und Nathalia - beides Veteranen der Londoner Psychedelia-Szene und gemeinsam in dem Bandprojekt The Proper Ornaments tätig - fanden dem Vernehmen nach bei einem Spaziergang durch Barcelona einen Karton mit verquasten, spirituellen Traktaten über frühchristliche Einsiedler und von Göttern besessenen Menschen sowie S/W-Fotos und Heiligenbildchen in der Gosse. Aus irgendwelchen Gründen schien diese Materialsammlung die Basis und das Format ihres nun mit Hilfe von drei Musiker-Freunden realisierte Recording-Project Index For Working Musik gewesen zu sein.

An dieser Stelle sollte man aber vielleicht aufhören, Fragen zu stellen, denn dieses Projekt funktioniert im Folgenden nur als Gesamtkunstwerk - aber nicht über Stile oder Inhalte. Musikalisch richten Max und Nathalia ihre Songs an den großen Vorreitern aus. Insbesondere Velvet Underground, John Cale, Nico und alles, was danach kam, mussten offensichtlich als Inspirationsquellen herhalten - wurden aber dann mit Kraut-Rock-Unerbittlichkeit, Kaputnik-Blues, Indie-Pop und Grunge-Elementen zünftig angereichert. Zusätzlich ausgestattet mit psychedelischen Klanginstallationen, Field Recordings und Noise-Interlüden hauchen sich Max und Nathalia im Folgenden traumwandlerisch und dadaistisch durch ein überraschend vielschichtiges Schrammel-Psychedelia-Sound-Universum mit Noir-Touch - aber auch vielen überraschend effektiven Melodiebögen, (mehrsprachigen) Gesangsarrangements und trotz der verquasten Mehrschichtigkeit ökonomischen Songstrukturen. Musikalisch funktioniert das Ganze oft genug bemerkenswert unterhaltsam - nur darf der Hörer nicht versuchen, den Sinn des Ganzen zu entschlüsseln.