Wenn Leute von Lagwagon und Good Riddance zusammen in einer weiteren Band spielen, dann weiß man, was einen ungefähr erwartet. Versus The World enttäuschen diese Erwartungen nicht, klingen aber trotzdem weder nach Lagwagon noch nach Good Riddance. Das taten sie noch nie und das taten sie auch auf ihrer letzten Platte nicht. Die erschien schon 2015, jetzt haben die Herren endlich Zeit für den Nachfolger gefunden, den sie mit Cameron Webb (Motörhead, Social Distortion, Pennywise, Alkaline Trio) aufgenommen haben und für den sie bei Sbäm Records (Diesel Boy, Venerea, No Fun At All, Snuff) angedockt haben. Jetzt ist "The Bastads Live Forever" und das ist stark. Richtig, richtig stark!

Natürlich ist es auch und vor allem ein Punkrock-Album und natürlich spielen sich die Herren durch Pop- und Melody-Punk, durch 90er Einflüsse, durch Fat-bis-Epitaph. Ja, und das ist geil, das muss so sein. Aber Versus The World haben immer wieder so einen feinen Emo-Touch mit dabei, man denkt an Bands wie Taking Back Sunday, Bayside und Motion City Soundtrack. An die guten Zeiten von damals und nur an die guten. Und genau diese Mischung macht diese Platte so aufregende und mitreißend. Denn hier ist nichts mit Blinki-Gucci-Punk oder Mittelklasse-Emo, hier ist Kraft und Tempo und Aufregung. Und das alles klingt hier mitreißend bis euphorisch, im besten Sinne aufgeregt, regelrecht frisch. Alte Herren? Alte Klasse! Diese Männer hier haben Bock, die wollen das, die wollen nur spielen. Das heißt nicht, dass sie hier albernes Zeug abliefern, ganz im Gegenteil, das ist schon mit Sinn und Verstand und manchmal auch ein wenig dunkler. Doch am Ende sind es fünf Kerle, die sich wie Kinder freuen. Aber wie Kenner spielen.