10.05.2024 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=22658 |
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Douglas Dare - Omni Erased Tapes/Indigo Format: LP Erstaunlich songorientiert präsentiert sich der Brite Douglas Dare auf seinem mittlerweile vierten Album dieses Mal sogar gar als Storyteller. Hatte er sich für sein letztes Album "Milk Teeth" noch mit dem Folktronica-Erfinder Mike Lindsay zusammen getan, so entschied er sich dieses Mal für eine andere Richtung. Mit Unterstützung von Rival Consoles, der für die Beats zuständig war, löste sich Dare - zumindest für dieses Projekt - von sämtlichen organischen Folk- und Chamberpop-Roots, sondern erschuf auf Anraten von Erased Tapes-Chef Robert Raths eine leicht fiebrige Reise durch die Nacht und wählte musikalisch hierbei Club- und Techno-Elemente auf rein elektronischer Basis (inklusive gesampelter Instrumente), die aber in Kombination mit den brillant ausgeführten, melodischen Kompositionen Dares oft in eine Noir-Dreampop-Atmo umgebogen werden. Als Inspirationsquellen wählte sich Dare dabei seine verstorbene Kollegin Sophie, Arc und Meredith Monk - was seiner Musik eine leicht unwirkliche Stimmung verleiht. Und auch Radiohead dürften bei einigen Pate gestanden haben. Ging es auf "Milkteeth" noch um Kindheitserinnerungen, so ist das neue Album dann eine Hommage an die Nächte in angesagten Rave-Clubs - einer Seite seiner Persönlichkeit, die die meisten Leute noch gar nicht kannten (so Dare). Eine Seite, die die Leute bereits kennen, sind die Drag-Aspekte Dares die er als "Vista" bereits auslebte, nun aber auch musikalisch berücksichtigt sehen möchte. "Omni" heißt so viel wie "Alles" - und das ist dann auch das Motto dieses Albums: Alles ist möglich - nichts verboten und ganz schön queer. Noch queerer gehts dann aber wirklich nicht - sagt Dare.
-Ullrich Maurer- |
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