Um Körperertüchtigung im klassischen Sinne geht es mit Sicherheit auch nicht auf dem zweiten Album des Amsterdamer Weird-Indie-Projektes Personal Trainer. Eher schon um ein Training von Hörgewohnheiten. Willem Smit und sein Co-Produzent und Mitverschwörer Casper van der Lans widmen sich auf dem Album "Still Willing" nämlich der Auslotung des Unvereinbaren - und stellen hier Sachen gegenüber, die nicht unbedingt in Logik und Vernunft ihren Ursprung haben (und zwar nicht nur in inhaltlicher, sondern auch musikalischer Hinsicht). Beispielsweise sind das dann Hörspiel-Schnipsel, angeschrägte Gitarrenriffs, Schnürsenkel-Ästhetik, Psychedelia, abrasiven Indie-Rock und Stop & Go-Schluckauf-Strukturen. Das alles zusammen wird dann einleitend in dem fast achtminütigen Track "Upper Ferntree Gully" zu einer epischen musikalischen Visitenkarte verdichtet. Die anderen Tracks sind dann zwar kürzer - aber auch ganz schön herausfordernd, denn hier kommen dann auch noch muntere Indie-Pop-Momente, Electronica und Club-Elemente hinzu. Das erinnert in seiner eklektisch zerhackten Art dann an Sachen, wie sie dereinst Pavement bzw. Stephen Malkmus propagierten. Leute, die um die Ecke denken können oder möchten und vor musikalischen Unebenheiten keine Furcht haben, sind mit Personal Trainer jedenfalls gut aufgehoben.