Wer sich nach einer 20-jährigen Karriere und ca. 20 veröffentlichten Tonträgern noch mal überlegt, sein ganzes Konzept zu überdenken, um in kollaborativer Hinsicht nach musikalischen Möglichkeiten zu suchen, um Neues zu entdecken, der macht wohl aus den richtigen Gründen Musik. Im Falle der norwegischen Künstlerin Susanna (Wallumrød) war das bislang immer so, dass diese ihre Kompositionen im stillen Kämmerlein konzipierte - oft auf dem Piano -, um diese dann in verschiedensten Settings nach ihren Vorstellungen und oft mehreren verschiedenen Versionen umzusetzen. Dieses Mal wandte sie sich aber an den finnischen Produzenten Juhani Silvola und den Engineer Marcus Bror Forsgren um sich, mit deren Hilfe und einer Schar ausgesuchter Musiker in einem kollaborativen Prozess die Arrangements zu ihren Kompositionen auszuarbeiten (während sie diese früher vor den Aufnahmen selber festgelegt und ausgearbeitet hatte). Da sich dabei keine festgelegten Szenarien ergaben wurden die Beiträge der Musiker aufgrund der klanglichen Möglichkeiten der Instrumente orchestriert (darunter neben Susanna's Klavier auch Xylophon, Vibraphon, Hammond-Orgel, Mellotron, Klarinetten, Saxophon, Flöte, Geige, Viola, Orchester-Pauken und gestimmte Perkussion). Dass sich das neue, reichhaltige Sounddesign dann irgendwo zwischen poppiger Eingängigkeit, Tribal Folk und Avantgardistischer Verstiegenheit auch ein bisschen nach Björk anhört, liegt dann nicht etwa daran, dass sich Susanna & Co. hier an ihrer berühmten Kollegin orientierten, sondern daran, dass sich skandinavische Produktionen mit Damengesang sowieso immer ein bisschen nach Björk anhören. Da durch dieses Treatment die melodischen Aspekte von Susannas Kompositionen auf interessante Weise akzentuiert werden konnten, gehört dieses Album mit Sicherheit zu den zugänglichsten Arbeiten der norwegischen Künstlerin.