11.10.2024 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=22806 |
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Goat - Goat Rocket/Cargo Format: LP Die eigenartigste aller schwedischen Psychedelia-Bands ist wieder da - und beißt sich auf auf dem neuen Album dann auch gleich in den Schwanz. Das Thema "Ouroboros" (die Schlange, die sich in den Schwanz beißt) wird nämlich zum Songtitel - und zum Prinzip des neuen Albums, bei dem das Ende auch stets ein Anfang ist und umgekehrt. Nicht in der Songstruktur, sondern im Gegeneinanderstellen prinzipiell unvereinbarer Klangkonstellationen liegt dabei das Seelenheil der stets hinter farbenfrohen Fake-Folklore-Kostümen verborgenen Musikanten. Worum geht es dieses Mal? Nun - wie gewohnt um Full-Frontal Psychedelia, die aber dann nach einem eigenartigen Konzept erzeugt wird. Technisch gesehen bekommt jedes Instrument seine eigene Spur und diese Spuren werden dann munter - aber mono - im Raum verteilt. Im Zentrum stehen dabei nicht immer Gesang oder Drums, sondern meist das, was gerade solistisch im Schwange ist. Oft - aber nicht immer - sind das Gitarren, aber auch mal eine Orgel, folkloristische Flöten (Goat legen Wert auf mystisch weltmusikalische Elemente), die meist hysterisch angelegten Vocals oder auch mal eine einzelne Perkussion-Spur. Meistens wird drauflos gejammt und gerockt, dass es eine reine Freude ist - zuweilen gibt es aber auch wunderliche Klanglandschaften zu entdecken - wie etwa bei dem südasiatisch angehauchten Gamelan-Trip "Fools Journey". Auf der Bühne hat das immer schon gut funktioniert - auch wegen der schon erwähnten lustigen Kostümierungen der Musiker - dieses Mal klappt das aber auch auf der Konserve sehr gut - zum einen, weil die Tracks allesamt überschaubar getimt sind und nicht im selbstgefälligen Zufallsgestocher versacken - und zum anderen, weil jeder der acht Tracks mit eigenen, wunderlichen Überraschungen aufwartet.
-Ullrich Maurer- |
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