Schon seit einiger Zeit galt das Brightoner Power-Trio HotWax als sichere Bank in Sachen mitreißender Live-Shows bei denen der Geist des Rock'n'Roll mit einer Frische und Begeisterung neu beschworen wurde, wie schon lange nicht mehr. Nachdem das aus den Jugendfreundinnen Tallulah Sim-Savage, Lola Sam und Drummer Alfie Sayers bestehende Trio 2023 zwei EPs veröffentlichte, auf denen sie sich musikalisch weit versöhnlicher und psychedelischer zeigten, als bei den kompromisslos krachenden Live-Shows, war es fast schon logisch, dass sie sich für die Produktion des nun vorliegenden Debütalbums "Hot Shock" vornahmen, die unbändige Live-Energie der Shows irgendwie auch im Studio einzufangen, um ihrem (inzwischen auch songwriterisch untermauerten) Mix aus Hardrock, Grunge, Punk und klassischem Schweinerock adäquat Tribut zollen zu können. Dafür zogen sich die drei Bandmitglieder in die Londoner RAK-Studios zurück, wo sie mit Hilfe der Produzentinnen Marks und Steph Marziano das Album dann auch tatsächlich live einspielten.

Ergänzt wurde das durch eine Session in Joshua Tree auf einer US-Tour bei der Stella Mozgawa von Warpaint mit an Bord war und die den Song "Lights On" zeitigte, der die melodischen und songwriterischen Qualitäten des Trios betont. Sogar Akustikgitarren kommen hier zum Einsatz. Ansonsten werden aber kaum Gefangene gemacht: Das ganze Album rockt auf eine ausgeschlafene Weise wie die Hölle und überzeugt dennoch auch klanglich auf der ganzen Linie - insbesondere den gegen den gegen die Wall Of Sound-Produktion abgegrenzten Gesang betreffend. Schön auch, dass das alles bewusst nicht besonders modern klingen soll und sich vor allen Dingen von der Monotonie des Post-Punk fernhält. Dafür gibt es dann mit "Pharmacy" allen Ernstes eine gelungene Akustik-Ballade und abschließend noch eine Schweinerock-Instrumental-Version des Rausschmeißer Tracks "Hard Goodbye".