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23.02.2004
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Red Star Belgrade - The Real Traitors

Red Star Belgrade - The Real Traitors
Blue Rose Records/In-Akustik
Format: CD

Tränen der Freude werden jedem Blue Rose Fan über die Backen laufen, der dieses Album einlegt, denn - zumindest auf den ersten Tracks - klingt das Ehepaar Curry und ihre Mannen so dermaßen nach Neil Young & Crazy Horse, dass dieser diese Stücke vermutlich selber für eigene Aufnahmen hielte. Die Frage stellt sich indes, warum? Denn alle Tracks, die Neil Young Kopisten jemals erfinden könnten, gibt es bereits. Und alle Songs, auf denen die Currys NICHT nach diesem Muster vorgehen, sondern mit ihrem eigenen Stil (und z.B. einer marodierenden Steel-Gitarre) aufwarten, der eher an die früheren, spröden Songwriter-orientierten Scheiben erinnert, sind so viel reichhaltiger, charmanter, überzeugender und letztlich besser, dass man sich glatt fragt, welcher Teufel Bill Curry (der ja nun mal die treibende Kraft ist) geritten haben mag. Vermutlich der Testestoron-Teufel, denn sobald seine Gattin Graham Harris Curry die Stimme erhebt, klingt die Sache gleich viel versöhnlicher und auch inspirierter. Das gilt allerdings nur für die Musik, denn inhaltlich langt Curry dieses Mal ganz schön hin und generalabrechnet mit den Forces That Be, dass es eine reine Freude ist. Das hätte Steve Earle auch nicht besser hinbekommen. Abgerundet wird das Werk mit mehreren Cover-Versionen, von denen besonders das thematisch passende "Holiday In Cambodia" von den Dead Kennedys heraussticht. Wichtig ist noch festzuhalten, dass dies keineswegs eine schlechte Scheibe ist, und auch die o.a. Neil Young Eskapaden durchaus ordentliche Songs zur Grundlage haben. Warum diese Masche indes so eindeutig hat ausfallen müssen, wird nicht so recht deutlich.


-Ullrich Maurer-


 

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