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26.08.2002
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Wolverine - The Window Purpose

Wolverine - The Window Purpose
DVS/Alive
Format: CD

Das hat mit dem Melodic Death Metal, mit dem Wolverine mal gestartet sind, fast nichts mehr zu tun. Wolverine, erst kürzlich bei DVS Records untergekommen, aber just für vier Alben bei Elitist unterschrieben habend, sind mit "The Window Purpose" endgültig (?) beim Progressive Metal angekommen: Mit langem Atem für Songstrukturen, die über bis zu zehn Minuten locker tragen, mit Gesang, der diesen Namen wirklich verdient, mit aparten Arrangements und vor allem mit Melodien, Melodien, Melodien.

Nur die Power ist geblieben - beispielsweise die Auseinandersetzung mit sexuellem Kindsmissbrauch. "His Cold Touch" sollte eigentlich jeden nichtsahnenden Fan von musikalischen Spektren zwischen Fates Warning, Pain Of Salvation oder Everon (rein zufällig sämtlich zu des Rezensenten Lieblingsbands zählend) trocken aus den Badelatschen kloppen. Apropos Everon: "The Window Purpose" wurde im Spacelab Studio in Moers aufgenommen und von den Everon-Mitgliedern Oliver Philipps und Christian Moos produziert.

Doch weiter mit diesem Rundumkunstwerk (das Artwork ist von Mattias Norén) - als wenn das noch nötig wäre, tritt bei "Leaving Yesterday" mit den extrem gänsehauterregenden Beiträgen von Jamina Jansson noch eine Frauenstimme hinzu, die sogar das große Beispiel der Sister Mary von Queensryches "Operation Mindcrime" zu beschwören vermag. "The Storm Inside" klingen wie frühe Dream Theater, vielleicht sogar ein wenig zu sehr. Doch dann ertönt ja schon als Ausklang "Post Life", das noch einmal alles vereint, was diese Band anders macht und weit über den metallischen Einheitsbrei erhebt.



-Klaus Reckert-


 

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