Merrie Amsterburg ist eine jene schönen, unverhofften Überraschungen, die ab und an einmal aus dem unübersichtlichen Meer an Neuerscheinungen auftauchen. Merrie kommt aus der Bostoner Szene (Juliana Hatfield, Freedy Johnston etc.) und bringt dieselbe frische Attitude mit, mit der viele Bands aus dieser Region die Musikwelt angehen. Ihr Metier ist hierbei der "Alternative-Folk". Schubladen hin oder her, aber in diesem Fall beschreibt das ziemlich genau, was Merrie tut: sie kombiniert Phrasierungen, Themen und Melodien aus der Folkmusik mit vollkommen unüblichen (alternativen) Arrangements. Da finden sich dann Einflüsse aller Art, vom Trip-Hop, über Schrammel-Rock bis hin zu ambientmäßigen Treatments. Zusammengehalten wird dies von Merries einfühlsamen, intimen Gesang und nicht zuletzt von der schieren Qualität ihrer Songs. Diese Musik verschließt sich niemandem, sondern schlägt Brücken über Grenzen und Genres hinweg. Z.B. auch mit der wirklich gelungenen Cover-Version von Police's "Message In A Bottle", die sogar Mainstream-Chancen hätte. Zu wünschen wäre es Merrie.