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06.01.2003
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Agalloch - The Mantle

Agalloch - The Mantle
Prophecy/Soul Food
Format: CD

Eine Musikalie, die auf dem Label selbst ein Zitat vom Dichter Ralph Waldo Emerson trägt, kann nicht wirklich schlecht sein. Ist "The Mantle" auch nicht, ganz im Gegentum: In einer ungewöhnlichen Stilmixtur haben die Agalloch konstituierenden vormaligen Death bzw. Doom Metal-Vertreter aus Portland eine musikalische Liebeserklärung auf die Natur geschrieben und eingespielt, die sich bei aller Eigenständigkeit erkennbar auch auf die Inspirationsquellen frühe Fields Of The Nephilim, späte Pink Floyd, epischer Black Metal etwa der Machart Dissection beruft. Dabei herausgekommen ist ein Album, das einerseits von stets wiederkehrenden Themen durchzogen ist, wie eine Symphonie von der Sonatenhauptsatzform, das aber andererseits sphärisch-mediative Schwebesounds ("Odal") neben fauchende Black Metal-Beschwörungen ("In The Shadow Of Our Pale Companion" oder das grandiose "The Hawthorne Passage" setzt, also vom Härtegrad zwischen Babymassagekurshintergrundmusiks-New Age bis zu Extremmetal schwankt. Ergo alles äußerst schwer zu beschreiben, doch dabei wirklich äußerst angenehm zu belauschen. Erwähnenswert auch noch das trotz des zunächst vielleicht etwas mit "röhrender Hirsch"-Thematik abschreckenden Covermotivs insgesamt auffallend gute Artwork mit geheimnisvoll-ästhetischer Schwarz-Weiss-Fotografie.


-Klaus Reckert-


 

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