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14.04.2003
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Elend - Winds Devouring Men

Elend - Winds Devouring Men
Prophecy/Soul Food
Format: CD

Nomen non semper est omen: "im elende sein" konnte ganz früher auch mal "in der Ferne" heissen - und einen fernen Ort beschreiben Iskandar Hasnawi, Sebastien Roland und Renaud Tschirmner (frz. bzw. österreichischer Herkunft) mit Winds Devouring Men mal ganz sicher...

Der ganz eigene Sound dieses sich nach fünfjähriger Pause jetzt zurückmeldenden Projekts beruht auf der Verbindung von industriellen und anderen - in der Art der Musique Concrète und nicht wie zusammengekaufte Samples eingesetzten - Geräuschen mit echten Streichern sowie Blechbläsern. Dieses trifft nun auf Klangfarben, wie man sie auch in besserem Gothic Metal (etwa der Marke Novembre) oder folkig beeinflussten Black Metal (Suidakra, Vintersorg) antrifft. Schwer zu beschreiben, aber spätestens beim zweiten Durchlauf ungemein anziehend.

Die Grundstimmung ist allerdings so düster (ohne jemals ins Weinerliche abzusacken), dass man schon einigermassen parat sein muss, um sich diesen menschenverschlingenden Winden (bei denen es schwerfällt, nicht an Sandstürme und Giftgaswolken in bestimmten Wüsten zu denken...) zu stellen. Ein Test mit relativ hohem Fieber fiel eher ungünstig aus, dazu ist Elend wohl zu intensiv. Also grundsätzlich sehr empfehlenswert, aber fragen sie zuvor ihren Apotheker oder CD-Doktor!



-Klaus Reckert-


 

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