Erstes Aufsehen erregte das Züricher Elektropunk-Duo Saalschutz alias M.T. Dancefloor und DJ Flumroc mit ihrem Beitrag zum ZickZack-Labelsampler "Bis auf weiteres eine Demonstration. Geräusche für den Tag danach". Ihr Stück "Leererer, inhaltsloserer Ausdruck (feat. Stina Galaxina)" gehörte unstrittig zu den Höhepunkten dieser Compilation. Nach einer Split-Single mit Knarf Rellöm im Herbst auf Rewika Records kommt dieser Tage nun endlich die Debütplatte "Das ist nicht mein Problem" in die Läden. Im Gaesteliste.de-Interview hatten die beiden DJs zum Thema Debütalbum noch bedeutungsschwanger geantwortet: "Mythenbeladen, Zangengeburt". Man darf Entwarnung geben. Das Baby ist gesund und munter. Und macht Spaß. Saalschutz' Debütplatte verstört beim ersten Hören zwar zunächst ein wenig, aber das legt sich. Klanglich entführt es die Älteren in die gute alte Welt der Atari-Spiele und kombiniert dies geschickt mit blubberndem Billig-Elektro eines Andreas Dorau. Und was zunächst etwas befremdet, macht nach mehrmaligem Durchlauf nicht nur Sinn, sondern auch eine Menge Spaß. Und geht in die Beine. Aus den unterschiedlichsten Versatzstücken basteln Saalschutz kleine Hits, die sich unwillkürlich im Gehörgang festsetzen. Die 1-A-Dancefloor-Nummer "SMS D'Amour" etwa oder eben so catchige Stücke wie "Leererer, inhaltloserer Ausdruck" und "Mein Pop, dein Pop". Von der Herangehensweise durchaus mit dem Labelkollegen Knarf Rellöm vergleichbar sind Saalschutz doch eine ganze Nummer trashiger. Das mag zwar in Sachen Credibility etwas stören, dem Spaß an dieser Platte tut das jedoch keinen Abbruch.