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09.02.2004
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Probot - Probot

Probot - Probot
Southern Lord/Southern Records/EFA
Format: CD

Probiotik war gestern, the new tool to be cool is Probot. Und das kam so: Dave Grohl, hat sich bekanntlich vom relativ unbeachteten Nirvana-Schlagwerker über seine eigenen Band Foo Fighters mehr als nur freigeschwommen und durch Einsätze u.a. bei den Queens Of The Stone Age oder zuletzt Killing Joke inzwischen zu so etwas wie everybody's darling zumindest im Alternative-Umfeld entwickelt. Hochverdient. Dieser Status ermöglicht dem sympathischen Knüppeldave die Realisierung eines Traums, das etwas andere Tribute-Album: Er schrieb den musikalischen Helden seiner Jugend jeweils einen Song auf den Leib bzw. die Stimmbänder. Das Material wurde von Grohl geschrieben und mit Hilfe von u.a. Kim Thayil (Soundgarden) auch komplett eingespielt. Die resultierenden "Metal-Karaoke"-Tracks sandte der Foo Fighter mit den besten Empfehlungen an u.a.: Cronos (Venom), Max Cavalera (ex Sepultura), Lemmy (Motörhead), Lee Dorian (Napalm Death), Wino (Spirit Caravan), King Diamond (sic) und einige andere mehr. Wie schön für Grohl und für uns, dass die solcherart Gehuldigten gerne mitmachten und die Musik zurückschickten, nachdem sie ihr Markenzeichen hinterlassen oder sich, wie z. B. Cronos, gehörig an den unschuldigen Liedern vergangen hatten. Etwa "Shake Your Blood" lässt uns endlich mal Zeuge werden, wie Lemmys (der auch für diesen Text verantwortlich zeichnet) Stimmchen ohne überlagerten Zerr-Bass klingt. Der Reiz solcher Platten liegt immer in der Zusammenstellung von soviel Stardom auf einer Platte. Effektiv zusammengehalten wird diese durch das Songwriting Grohls, dem es gelungen ist, dem Jahr 2004 so etwas wie böse und "gefährlich" klingendes 80er-Jahre Underground-Feeling unterzuschieben und jeweils seinen Jugendidolen einen perfekten Hintergrund zu liefern. Dabei bedient er die stilistische Klaviatur von Hardcore über Rotzrock bis hin zu Doom überzeugend und glaubwürdig. Persönlicher Favorit: Das biestige "Dictatorsaurus", Verbeugung vor und Plattform für den Voivod-Sänger Snake.


-Klaus Reckert-


 

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