Die Luft im Dezember ist schwer, kalt und doch rein. Kein Wunder, dass sich Traurigkeit in dem letzten Monat des Jahres breit macht. Ganz im Sinne der Dortmunder Band Air Of December, die zwar keine Schwermut mit ihrem neuen Album "William" heraufbeschwören, sondern lediglich eine melancholische Grundstimmung als Basis ihrer Songs nutzen. Klar, dass man sich bei so viel Tiefsinnigkeit textlich mit tragischer Liebe und essentiellen Dingen beschäftigt. Schon der Opener "William", der zugleich Albumtitel ist, erinnert stimmlich an eine Mischung aus Claus Grabke und Brett Anderson, und wird bei "Embraceable" noch manifestiert. Überhaupt klingt das Album sehr nach Suede, was aber keinesfalls als billiger Deutschlandabklatsch gewertet werden darf. Die musikalische Umsetzung der Songs und die prägnante Stimme des Sängers Carsten Kriegler sprechen für sich. Schön ist auch der Song "Lie In Wait", der durch eine gelungene Keyboardhook wundervoll unterstrichen wird oder das charmante "Why So Bad?". Keine Frage, "William" von Air Of December ist ein sehr hörenswertes Album, dem man eine Chance geben sollte.