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01.09.2003
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Kings Of Leon - Youth And Young Manhood

Kings Of Leon - Youth And Young Manhood
RCA/BMG
Format: CD

Also in letzter Zeit werden wir ja ganz schön verwöhnt mit dem, was man früher "ehrlichen Rock'n'Roll" nannte - da wird man ganz schön snobistisch. Aber die Kings Of Leon machen es einem leicht. Nicht nur, aber auch wegen der absonderlichen Historie der Band: Die drei Haupt-Kings sind die Söhne eines gefallenen Wanderpredigers, der zwar die musikalische Jugend der Jungs prägte (Gospel), aber andererseits durch seine Vorliebe für fleischliche Gelüste und den daraus resultierenden Absturz dafür Sorge trug, dass sich die Bengels sich irgendwann auf eigene Beine stellen mussten, und dann den Rock'n'Roll für sich entdeckten. Und ungefähr so klingt diese Scheibe auch. Sangesbruder Caleb nölt sich mit trotziger Stimme (zuweilen haarscharf am Rande der Parodie entlangjohlend) durch eine Sammlung von Tracks, die so oder ähnlich zu jeder Zeit, in der Gitarrenmusik eine Rolle spielte (besonders aber in den 70ern) eine feine Figur gemacht hätten. Der Verzicht der Gebrüder auf irgendwelchen Schönklang, Subtilität, Finesse kommt dieser Art von Musik natürlich entgegen - wohingegen die wohl von den sonntäglichen Messen hängengebliebene Extase sich zudem förderlich auswirkt auf den allgemeinen Gemütszustand der Musikanten (und letztlich dann auch wieder der Zuhörer). Und so reiht sich diese Scheibe denn ein in die mittlerweile beachtliche Sammlung akzeptabler, ja gutgelaunter Retro-Scheiben, die mit den Strokes und den White Stripes begonnen wurde und mit Youth & Young Manhood (übrigens ein Bibelzitat) noch lange nicht vollständig zu sein scheint.


-Ullrich Maurer-




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