03.05.2004 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=4258 |
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Campus - Popular Music Redwinetunes/Pias/Rough Trade Format: CD Ob es wirklich eine schlaue Idee war, die Zielgruppe bereits im Bandnamen zu benennen? Die Truppe nennt sich Campus und spielt, wer hätte es gedacht, Musik, die sich in den USA in Collegeradios wiederfände. Campus kommen aber aus München, wo es bekannterweise keine Collegeradios gibt. Zu dumm! Dafür aber Marc Liebscher, seines Zeichens Indie-Pabst, Labelbetreiber (Blickpunkt Pop) und Manager der Sportfreunde Stiller in Personalunion. Ebenjener nahm die Band unter seine Fittiche, ermöglichte ihnen Support-Gigs mit den Sportfreunden und ließ sie sogar in Münchens angesagtestem Indie-Club, dem Atomic Cafe, spielen. Eigentlich sollte also der Karriere der fünf Jungs nichts im Weg stehen. Der Albumtitel "Popular Music" zeigt die angepeilte Richtung an: Große Bühnen, großes Publikum. Ob man sich da mal nicht überhebt? Das Album selbst ist wahrlich nicht schlecht für ein Debüt. Die Songs pendeln zwischen luftigem, britischen Gitarrenpop und amerikanischem Indierock von der Ostküste. Nicht schlecht also, aber um ehrlich zu sein hat man das von einer anderen deutschen Combo schon ähnlich gehört. Die Rede ist von den leider jüngst aufgelösten Readymade aus Wiesbaden, die es beeindruckend geschafft haben, einen unpeinlichen Weg zwischen Indie-Credibility und Stadionrock zu finden. Es bleibt abzuwarten, ob Campus dieses Kunststück nachmachen können oder enden wie eine Band namens Nova International, die kurzfristig hoch gehypt wurde und von der man nunmehr kaum mehr etwas hört. Bleibt zu hoffen, dass Campus nur die Haarschnitte mit letzteren gemein haben.
-Carsten Wilhelm- |
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