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24.05.2004
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Genius - Episode 2 - In Search Of The Little Prince

Genius - Episode 2 - In Search Of The Little Prince
Frontiers/Soulfood
Format: CD

Endlich der nach der ansprechenden Erst-Episode gerne erwartete Nachschlag zur neben Avantasia wohl bedeutendsten der aktuellen Rock Opera-Projekte. Mastermind Daniele Liverani hat es wieder geschafft, quer über Stilrichtungen, Labes und vertragliche Bindungen seine Traumbesetzungen für die Rollenverteilung der Abenteuer im "Königreich der Träume" zu casten: Mark Boals, (Ring Of Fire, ex-Malmsteen), Sir Russel Allen (Symphony X), Edu Falaschi (von den Weichspülern Angra), Rob Tyrant (von Liveranis italienischen Kollegen Labyrinth), Jeff Martin (Racker X), der wunderbare Eric Martin (Solo, ex-Mr. Big), Johnny Gioeli (Axel Rudi Pell) und verblüffenderweise auch Liv Kristine (Leaves' Eyes, ex-Theatre Of Tragedy).

Wieder wird die Basis des Ganzen von Signore Liveranis Kompositionen, Storybook, guit, bss und keyb, sowie dem Khymera-Fellgerber Danio Ciccioni am Schlagzeug gebildet. Und wie beim letzten Mal sind die Hör-Eindrücke gespalten: Der Stilmix ist noch variantenreicher als bei Genius 1, bei Teil 2 treffen wir auf recht glattes bis arienhaftes AOR-Geträller wie "Playing In Their Dreams"; flotte Power Metal-Bedienung wie im dramatischen "He Won't Escape"; schwer lastenden Riffrock wie "Valley"; etwas, das ohne Eric Martin eine übel angekitschte Seifenlauge geblieben wäre ("My Dear Son"); dezent angeproggtes Material wie "All My Fault"; die Piano-Ballade "To Be Free" schließlich wird von Frau Kristine... ruiniert; und genau wie beim ersten Teil rechtfertigen schon die wenigen Sangesbeiträge von Daniel Gildenlöw (Pain Of Salvation; auf "He Will Die" und vor allem bei "Far Away From Here") vollauf die Beschäftigung mit der buntscheckigen, 74 Minuten langen Scheibe.

Fazit: Rockopern sprechen ohnehin ein sehr spezielles Publikum an. Dieses dürfte abermals hochzufrieden sein, obwohl die kompositorischen Grundlagen bei Teil 2 leider schon weniger zwingend sind und die Melodien einfach "dünner" wirken. Hoffentlich findet der letzte Teil der Trilogie zurück zur alten Stärke.



-Klaus Reckert-


 

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