Man muss den vier Schotten von der Beta Band ja schon ein hohes Maß an Eingebung und Cleverness zugestehen - der Band-Name passt einfach wie angegossen. Wenn man "Beta" im Sinne von "sich noch in der Entwicklung befinden" definiert, beschreibt das sehr treffend die musikalische Laufbahn der Band bisher. Von Platte zu Platte verändern sie sich ein wenig, machen allen Schubladendenkern das Leben schwer und lassen jedes Konzert zu einem besonderen Ereignis werden. Waren sie mit ihrem letzten Werk "Hot Shots II" noch recht Elektronik-lastig, haben sie sich diesmal auf ihre Eigenschaft als Live-Band konzentriert und das neue Album "Heroes To Zeros" mehr oder weniger live eingespielt, um das oft zitierte Bühnen-Feeling einzufangen - erfreulicherweise haben sie dieses Vorhaben nahezu perfekt in die Tat umgesetzt. Dazu hat die Band diesmal komplett selbst Hand an die Produktion angelegt, nur das Finetuning überließen sie Nigel Godrich (auch hier eine perfekte Wahl). Auf "Heroes To Zeros" befinden sich fast schon "normale" Songs, aber "normal" im Beta Band-Universum ist auch nur eine Abstufung auf der Verschrobenheits-Skala inklusive hohem Lässigkeits-Faktor. Nach wie vor überraschen sie mit allerlei seltsamen Breaks, Samples und Klangschnipseln, auf der anderen Seite spielen sie eine ordinäre Gitarre dazu, und alles wird zusammengehalten von den grandiosen Melodien und Steve Masons Stimme. Natürlich wird hier auch wieder viel aus der gesamten Musik-Historie zitiert und adaptiert, doch bei der Beta Band hört sich das alles so natürlich an, alles vermittelt den Eindruck noch nie zuvor gehörter Songs - und sowas muss man erstmal schaffen.