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17.05.2004
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CocoRosie - La Maison De Mon Rêve

CocoRosie - La Maison De Mon Rêve
Touch & Go/Cargo
Format: CD

Willkommen im Club der wilden Weiber! Auf ihrer Debüt-CD, die der Legende nach in einem Rutsch in einem Pariser Hinterzimmer entstand, entfachen CocoRosie (aus Brooklyn!) eine wahre musikalische Walpurgisnacht, die sie in einer Reihe mit ähnlich gearteten Künstlerinnen wie Joanna Newsom oder Scout Niblett stellen, die den musikalischen Eigensinn zum Credo erhoben haben. "La Maison" bietet im Prinzip simple Folksongs (= 1 Instrument + Stimmen), die mit mehr als einem Schuss Wahnsinn versehen sind. Die Tracks sind unterlegt von allerlei eigenartigen Geräuschkulissen - Türenquietschen, Telefonklingeln, Gesprächsfetzen, Videospiel-Soundtracks - und dazu quengeln, dengeln, und nölen sich CocoRosie mit Kinderstimmchen, Quiekgeräuschen und irgendwie volltrunken durch ihr Oeuvre. Das ist schade, weil diese CD - wäre sie ohne den o.a. enervierenden Schnickschnack eingespielt worden - aufgrund des zugrundeliegenden starken Songmaterials und der zuweilen auch provokativen Inhalte zu den Höhepunkten der Saison gehört hätte. So aber ist dieses Werk streckenweise doch ziemlich anstrengend geraten - ohne dass übrigens eine konstruktive Funktion dieses eigenartigen Treatments erkennbar würde. Hier steht ganz eindeutig die Idee über dem Ergebnis.


-Ullrich Maurer-


 

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