Bisher haftete Pedro The Lion - zumindest in Deutschland - stets der Ruf der Kultband an. Natürlich, den Bandnamen hat jeder schon mal irgendwo gehört, doch die Platten kannten dann doch eher die Insider, und auch die Konzerte der Band aus Seattle wurden bisher eher von einem Spartenpublikum besucht. Das könnte sich mit dem fünften Album von David Bazan und seinen ständig wechselnden Mitstreitern nun ändern. Dabei handeln seine Geschichten auch dieses Mal vor allem von den dunklen Seiten der menschlichen Existenz. Auf "Achilles Heel" geht es unter anderem um einen spielsüchtigen Ehemann, eine fremdgehende Freundin und den vielleicht schlimmsten Kater deines Lebens. Ungeachtet dessen schreibt Bazan zu diesen Stories Musik, die am treffendsten mit dem schönen Begriff "uplifting" beschrieben werden kann, und man fragt sich unweigerlich, ob man sich wirklich über einen Song freuen darf, der von Querschnittslähmung handelt, oder ganz begeistert mitwippen darf, wenn das Stück doch von einer völlig zerrütteten Ehe handelt. Waren die vorangegangenen Platten streckenweise ziemlich heavy, nehmen sich Pedro The Lion dieses Mal merklich zurück, was den Stücken manchmal einen geradezu morbiden Touch verleiht. Vielleicht auch deshalb, weil die Arrangements im ersten Augenblick als ungewöhnlich oder unkonventionell erscheinen, letzten Endes aber nur dazu beitragen, dass Pedro The Lion auf "Achilles Heel" wohl zeitloser klingen als je zuvor. All die kleinen Kuriositäten und die unzähligen Metaphern, mit denen die Songs aufwarten, machen aus dem Album einen echten Knüller. Man weiß nie ganz genau, was einen als nächstes erwartet, sicher allerdings ist, dass man sich auf jede weitere Nummer freuen kann. Diese Platte hat alles, was ein gutes Album ausmacht.