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26.07.2004
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Pete Murray - Feeler

Pete Murray - Feeler
Columbia/Sony Music
Format: CD

Jack Johnson, sympathischer Surfer, Songwriter und Filmemacher aus Hawaii, überraschte 2001 mit einem spritzig-minimalistischem Akusti-Gitarren-Angriff auf Rock und Blues. Meist nur von Schlagzeug und Bass begleitet, machte er sich eine ziemlich eigenständige Ästhetik zu Eigen, die immer ein wenig nach Chili-Peppers unplugged klang und für ein Indie-Debüt ziemlich erfolgreich war. Folgerichtig erschien das zweite Album 2003 bei Universal als eine weichgespülte Fassung minderer Güte.

Mit Pete Murray hat Sony nun ein Me-Too-Produkt auf den Markt gebracht. Der titelgebende Eröffner "Feeler" ist das Hauptbeweisstück in einer langen Indizienkette. Die rockige Akustikgitarre von Schlagzeug und Bass treibend unterstützt und die bezeichnenden harmonischen Wendungen beim Gesang sorgen für einen befremdlichen Wiedererkennungseffekt. Ein Prozess soll aber gar nicht eröffnet werden, zumindest nicht gegen Pete Murray, der hier sein Debüt gibt. Vielmehr drängt sich hier der Verdacht auf, dass hier Unzucht mit Schutzbefohlenen getrieben wurde. Murray hat sicher Potential, sein Material lässt sich auch deutlich von Johnsons Blues-Affinität abgrenzen. Er ist eher - auch was die Lyrics angeht - in der poppigen Girtrrenrock-Tradition von Bands wie The Police zu sehen, hat aber auch deutliche Roots Einflüsse. Bei einigen Songs kommt das Talent des jungen Australiers auch zur Geltung, viele Titel sind allerdings auf radiotaugliche Belanglosigkeit getrimmt - schade.



-Dirk Ducar-


 

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