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06.09.2004
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Sons And Daughters - Love The Cup

Platte der Woche

KW 37/2004


Sons And Daughters - Love The Cup
Domino Records/Rough Trade
Format: CD

Alex Kapranos von Franz Ferdinand bezeichnet die Sons And Daughters aus Glasgow als seine neue Lieblingsband. Das macht Sinn, denn S&D arbeiten auf dem gleichen Energie-Level wie unser aller Lieblings-Hype (und außerdem kommen sie aus derselben Stadt und sind auf demselben Label). Allerdings hören die Gemeinsamkeiten hier auf. S&D haben mit Pop nicht allzu viel am Hut, sondern haben sich darauf versteift, konsequenten, energiegeladenen, dynamischen Alternative Schrammel Stakkato-Rock zu machen - zugegebenermaßen durchzogen von eigenartigen Folk-Elementen wie z.B. einer flachen Melodieführung und gelegentlich eingestreuten Mandolinen (die indes ebenso wie die Gitarren gehandhabt werden und gar nichts Landeierhaftes an sich haben). Adele Bethel (Arab Strap) und Scott Paterson predigen dazu, als gälte es, die Gemeinde ins gelobte Land zu führen. Die Tracks von S&D sind von bemerkenswert simpler Struktur: Meist reichen zwei Akkorde pro Song aus und zöge man die Energie ab und wäre es kein Rock, dann wäre es fast Blues. So aber ist "Love The Cup" die aufregendste, mitreißendste und überzeugendste Alternative-Scheibe seit langer, langer Zeit geworden. Übrigens überholen die S&D Franz Ferdinand ohne Mühe links und rechts was musikalische Originalität betrifft, da sie eben NICHT bloß zitieren, sondern sich aus einem - vielleicht bewusst eng gesteckten und relativ simplen, aber originellem - eigenen musikalischen Umfeld heraus selbst definieren.


-Ullrich Maurer-


 

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