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20.09.2004
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The Music - Welcome To The North

Platte der Woche

KW 39/2004


The Music - Welcome To The North
Virgin/EMI
Format: CD

"Fame, fame, fatal fame / it can play hideous tricks on the brain" ließ Morrissey Mitte der 80er verlauten und viele, viele Bands setzten scheinbar mühelos diese Aussage in die Realität um. Kaum ist man erfolgreich und zugleich labil, verfällt man in Größenwahn. The story is old and it goes on... Vier junge Herren aus Leeds waren dieser Gefahr im großen Maße ausgesetzt - vor zwei Jahren landeten Robert Harvey (Gesang), Phil Jordan (Drums), Adam Nutter (Gitarre) und Stuart Coleman (Bass) mit ihrem schlicht "The Music" betitelten Album den großen Treffer, vor allem die englischen Medien konnten sich kaum noch halten vor Begeisterung. Die musikalische Mischung, die The Music an den Tag legten, war zwar nicht unbedingt neu, aber dennoch schien sie aufzurütteln - Rock-Musik mit Tanz-Potenzial. "Welcome To The North" heißt nun das zweite Album, und um das Fazit vorwegzunehmen: The Music haben einen weiteren Treffer gelandet.

Das neue Album soll das Leben, das die vier in den vergangenen zwei Jahren erfahren hatten, widerspiegeln - demzufolge muss ordentlich gerockt haben, um mal eine wunderbar abgedroschene Formulierung zu benutzen. Der Rock-Faktor hat deutlich zugenommen, wie bereits neulich im Live-Review angedeutet, muss vor allem Gitarrist Adam Nutter die Riff-Schule besucht und sehr erfolgreich absolviert haben. Led Zeppelin, Jane's Addiction und auch ein wenig Schrammel-Pop von U2 kann man heraushören, im Vordergrund natürlich die allumfassende Stimme von Robert Harvey, der - um die vorhin genannten Bands wieder aufzugreifen - dann tatsächlich wie eine Mischung aus Plant, Ferrel und Bono klingt. Dazu noch die Rhythmus-Truppe mit Bass und Schlagzeug, die für ordentlich Groove und den Tanz-Faktor sorgen. Dass dieses Album mit großen Ausrufezeichen daherkommt, scheint auch teilweise an Produzent Brendan O'Brien gelegen zu haben - zu seinen Kunden zählten bereits Soundgarden, Rage Against The Machine und Pearl Jam. Beim Vorgänger-Album hatten The Music noch die Dienste von Jim Abiss in Anspruch genommen, der mehr Wert auf die elektronische Seite legte. Doch diesmal sollte es laut werden, sich Stadion-groß anfühlen. Und sie haben den Plan umgesetzt, Songschreibe-mäßig einen großen Sprung nach vorne gemacht und sie sind bereit für die nächste große Welle.



-David Bluhm-




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