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15.11.2004
http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=5024
 
Rocky Votolato - Suicide Medicine

Platte der Woche

KW 47/2004


Rocky Votolato - Suicide Medicine
Sorepoint/Cargo
Format: CD

Dieser Chris Walla! Für gewöhnlich spielt er Gitarre bei Death Cab For Cutie, doch zwischendurch produziert er in seinem Tonstudio Hall Of Justice alles, was nicht fest am Boden angeschraubt ist: The Thermals, Nada Surf oder The Decemberists, um nur einige zu nennen. Auf "Suicide Medicine" ist er nicht nur Produzent, sondern auch Tontechniker und Mixer, spielt Gitarre, Bass, Orgel, Glockenspiel sowie Melodica und singt - und es ist nicht seine Platte!!! Hauptakteur ist nämlich die neueste Hoffnung aus Seattles schier unerschöpflichem Reservoir an vielversprechenden Musikern: Nachdem Rocky Votolato vor zwei Jahren bereits zwei Platten - eine unter seinem eigenen Namen, eine mit dem Emo-Folk-Projekt Waxwing (nicht zu verwechseln mit den Detroiter 60s-Fetischisten The Waxwings) - veröffentlicht hat, holt er jetzt zum großen Schlag aus. Auf "Suicide Medicine" gibt Rocky den Singer / Songwriter mit lauter Rockband-Vergangenheit äußerst überzeugend und pendelt dabei stimmungsmäßig zwischen nachdenklich und depressiv. Klingt nach einer ziemlichen Runterbringer-Platte, doch obwohl die Songs oft nur sparsam instrumentiert sind, sorgt die Musik doch dafür, dass man trotz der oft trostlosen Texte das Licht am Ende des Tunnels nicht aus den Augen verliert. Will meinen: Anders als viele ähnlich konzipierte semi-akustische Soloausflüge von Emocorern hat diese Platte wirklich Klasse. Schade nur, dass dieses Album erst jetzt erscheint und all diejenigen, die nun neugierig geworden sind, enttäuscht feststellen müssen, dass Rockys Deutschlandtournee zusammen mit Clayhill und Challenger bereits vor drei Wochen zu Ende gegangen ist.


-Carsten Wohlfeld-


 

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