08.11.2004 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=5025 |
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Jackson United - Western Ballads Sorepoint/Cargo Format: CD Er war mal ein richtig cooler Typ. Damals, als er noch bei den Underground-Helden No Use For A Name spielte und so etwas wie ein Punker war. Doch seitdem er ein Foo Fighter ist, verhält sich Chris Shiflett regelmäßig als großkotziger Rockstar. Und selbst wenn er an der Seite von Joey Cape und Fat Mike als ein Teil von Me First And The Gimme Gimmes unterwegs ist, glaubt er, er wäre besser als der Rest. Wie Erfolg einen Menschen doch verändern kann. Da kann man ja eigentlich fast nur hoffen, dass die Platte seines Solo-Projekts Jackson United floppt, um den guten Mann wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen und ihm zu zeigen, dass nicht er der große Musiker und Star ist, sondern dass er nur neben Dave Grohl auf der Bühne steht. Und neben Fat Mike. Doch das wird nicht passieren. Denn die Platte ist zwar keine Offenbarung, aber eine verdammt feine Scheibe, die sicher ihre Anhänger finden wird. Und dann wird es um Herrn Shiflett vermutlich endgültig geschehen sein.
Jackson United sind vier Musiker. Chris an der Gitarre, dem Keyboard und hinter dem Mikro, sein Bruder Sott (Face To Face) am Bass, Pete Parada (ebenfalls Face To Face, Saves The Day) am Schlagzeug (inzwischen sitzt allerdings Cary Lascala hinter der Schießbude) und Doug Sangakang (Screw 32, Limp) an der zweiten Gitarre. Doch auch wenn sich hier eine kleine All-Star-Band formiert hat, sind Jackson United eigentlich Chris. Er ist der Macher und er macht seine Musik. Und die ist eindeutig von einem gewissen Herrn Grohl beeinflusst. Punk oder Hardcore, wie man es aufgrund der Musiker hätte erwarten können, gibt es nicht. Rock mit Stadion-Tauglichkeit heißt das Zauberwort. Die Foo Fighters mit einem neuen Sänger und einer ordentlichen Spritze Emo, etwas Power-Pop der Marke Weezer, ganz viel College-Rock und einem feinen 80er-Jahre-Touch. Eine Mischung, die Stimmt. Die Songs sind allesamt Radio-tauglich, zum Teil zum Verlieben schön und Chris entpuppt sich als ausgezeichneter Sänger. Zwar gibt es weder Ecken noch Kanten zu entdecken, doch trotzdem sind die "Western Ballads" schlicht toll. Die weichen und die etwas härteren. Und die Zukunft des Chris S. sieht düster aus. Oder rosig. Je nach Sichtweise... -Mathias Frank- |
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