21.02.2005 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=5243 |
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Early Day Miners - All Harm Ends Here Talitres/Rough Trade Format: CD Hier im beschaulichen Bloomington, Indiana, hat man mit Großstadt-Trends nichts am Hut. Man gibt sich gemäßigt, fast schon bedenklich zufrieden und gewinnt auch sonst dem Leben so allerhand Schönes ab. Trotzdem, den Early Day Miners eine Blauäugigkeit zu unterstellen, wäre mehr als fatal; es ist ihr Optimismus, ihre unerschöpfbare Hoffnung auf das Gute der Welt, das sich konsequent durch ihr mittlerweile viertes Album zieht. Es geht, wie so oft, um große Gefühle; um böse Geister und fantastische Phantome; um das Ungewisse, Unheimliche und Unergründbare. Da passt es, dass die sonst eher bodenständigen Herren der Early Day Miners eine ehrwürdige Kapelle als Aufnahmestudio benutzten, sich von dem angrenzenden, 150 Jahre alten Friedhof inspirieren ließen und auch sonst wieder mal die Arbeit abseits des urbanen Trubels genossen. Herausgekommen ist eine großartige, gradlinige, fast schon konzeptreiche Platte, die eigentlich besser in den Herbst gepasst hätte: So düster und überladen, und dennoch heimelig, niemals distanziert. Ihre Einflüsse von den frühen The Cure bis zu den unvergesslichen The Church, von Vertretern der leisen Töne wie My Morning Jacket und Songs: Ohia bis hin zu Emo-Anleihen à la Bedhead sind nicht zu überhören. Sie sind die schnelle Variante von Low, die abwechslungsreichere von den Red House Painters. Unaufdringlich, komplex und fernab von öffentlicher Selbstdarstellung präsentieren sich die Early Day Miners wie gewohnt galant; anstatt sich als typische Naturburschen das Image von Wüstenrock, Folk und Country aufdrücken zu lassen, spielen sie einfach nur tollen Slow-Core. Das ist irgendwie auch wieder hip, auf ganz eigene Weise.
-Annette Kessen- |
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