In ihrer Heimat Australien ist ihr Slow-Motion-Pop nicht mehr wegzudenken, sogar die nationale Auszeichung "Best Alternative Release" ging einst an die Band aus Melbourne; aber nein, in Europa gelten Art Of Fighting leider immer noch als Geheimtipp. Dabei war ihr Debüt "Wires" 2001 eine so dermaßen tolle Überraschung, dass ihr bislang nur in Australien veröffentlichtes Mini-Album "Empty Nights" von 1999 flugs nachgeliefert werden musste; auch ihre ausgezeichnete Tour von geradezu überwältigender Atmosphäre blieb lange Zeit im Gedächtnis; und trotzdem, eine berechtigte Präsenz in der Popkultur wurde den vier äußerst sympathischen Musikern hierzulande verweigert. Mit "Second Storey" wird sich das hoffentlich ändern. Fans dürften nicht enttäuscht werden - dieses Album stellt mehr als eine Fortführung der zum Teil filigran sinnlichen, zum Teil ausufernd melodiösen Songs des Vorgängers dar. Diese zehn Stücke spielen sich unaufdringlich ins Herz wie sonst nur die Red House Painters, und das mit einer wunderbaren Ernsthaftigkeit, die das Hören zum Erlebnis macht. Dazu der unverwechselbare Gesang von Ollie Brown, der sich prägnant durch das komplette Album zieht. Klingt gereift und gekonnt, fast schon majestätisch das Ganze. Außerdem inklusive eines wieder mal fabelhaften Artworks von Cameron Bird. Eine mehr als runde Sache, die dementsprechend endlich Aufmerksamkeit verdient.