Schön, dass es noch Bands gibt, die auch heutzutage noch einen netten Namen finden! Die Gebrüder Wilkinson aus Irland gehören dazu. Mit ihrem Debüt-Album "Hello My Captor" legen sie eine - wie soll man sagen - "weitgereiste" Scheibe vor. Irland, England, USA und Frankreich sind Stationen, die irgendwie mit der Entstehung des Werkes zu tun haben. Zum Glück hört man das nicht. Ganz im Gegenteil: Das ist nämlich eine sympathische, sparsame, aber effektive, folkige, unbeschwerte Gitarrenpop-Scheibe wie aus einem Guss geworden. Paul und Phil Wilkinson wissen, wie man simple, coole, aber keineswegs clevere Songs schreibt, schön natürlich und ungekünstelt klingt, sich einen Kehrricht (feucht) um Moden oder modische Sounds kümmert, mit einem offensichtlich überschaubaren Budget zurechtkommt, harmonisch zusammen singt und dabei bodenständig bleibt. (Kollegin und Landsmännin Gemma Hayes singt auf einigen Tracks Harmonien). Das ist alles nicht besonders weltbewegend, aber für Freunde, die Leute mögen, die mit unscheinbaren Mitteln Bewegendes zustande bringen, doch sehr zu empfehlen. Im weitesten Sinne ist das eine nette Sommer-Scheibe - und das ist gar nicht böse gemeint. "Erstaunlich", wie es in der Info heißt, ist dieses Werk aber wirklich nicht. Dann schon eher bemerkenswert: Simpel, aber effektiv.