Fenster schließen
 
19.09.2005
http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=6076
 
Iron And Wine / Calexico - In The Reins

Iron And Wine / Calexico - In The Reins
Touch & Go/Soulfood
Format: CD

Jeder, der Sam Beams umwerfende, minimalistische Neofolk-Songs liebt und die Giant Sand-Kinder Calexico schätzt, muss dieser Kooperation voller Neugierde entgegenfiebern. Also: "In The Reins" klingt - das ist jetzt nicht besonders originell - nach Iron And Wine meets Calexico und ist eine mittlere Offenbarung. Waren die Band-Versuche von "Our Endless Numbered Days" noch durch eine gewisse, ein wenig an Smog gemahnende, intellektuelle Distanz zum Material gekennzeichnet, wurde hier eine perfekte Überführung ins breitwandigere geschafft.

Auf der Mini-LP dominieren neben dem kongenialen "He Lays In The Rains" harmonisch an Country und Bluesrock orientierte Nummern, wie sie früher schon immer mal wieder auf Iron And Wine-Scheiben auftauchten - countyesk ausgestattet und nie ohne den mehrstimmigen Gesang, bei dem Joey Burns einen perfekten Widerpart abgibt. Calexico sind hier nicht nur die Border Music-Heroen ihrer letzten Platten, sondern auch die Alt Country Interpreten wie etwa auf ihrem tollen Erstlingswerk "Spoke". Neben John Convertinos - wie immer großartigem - Schlagzeugspiel schaffen Bläser, Slide-Gitarren und zurückgenommene Pianos dichte Klangtexturen, ohne der intimen Intensität der Songs zu schaden, im Gegenteil. Einzig die auf genial einfachen Pickings basierenden Songs, die "The Creek Drank The Cradle" zu einer Ausnahmeveröffentlichung machten, vermisst man bisweilen. Alleine die Neuauflage von "Dead Mans Will" bringt die entsprechende Magie auf ein neues Level und ist mit John Convertino am Xylophon und Joey Burns am Kontrabass sozusagen der B-Seiten-Hit.



-Dirk Ducar-


 

Copyright © 2005 Gaesteliste.de
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung von Gaesteliste.de