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20.12.2000
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Compilation - Free The Memphis 3

Compilation - Free The Memphis 3
Koch Records
Format: CD

In Arkansas sind drei junge Männer wegen Mordes an drei Kindern zum Tode bzw. lebenslanger Haft verurteilt worden. Es gab weder Beweise noch Zeugen, einziges "Indiz" war, dass es sich bei den "West Memphis 3" um Metal hörende Außenseiter in schwarzen T-Shirts handelte. Nähere Infos findet ihr unter www.wm3.org.

Aus diesem alles anderen als spaßigen Grund ist nebenbei der beste Sampler seit "Judgment Night" herausgekommen. 15 Hits, nicht ein Ausfall. Steve Earle beginnt mit "The Truth" im klassischen Dylan/Young-mit-Banjo-Stil. Beeindruckend, aber wunderschön. Rocket From The Crypt geben dann Gas und veröffentlichen mit "Wrong And Important" den besten Rock'n'Roll-Song seit langem. Sie sind da, wo die Hellacopters hin wollen. Mit "Boys In Black" melden sich L7 eindrucksvoll zurück. Schon beinahe doomig, sehr intensiv und irgendwie typisch L7. Aber irgendwie auch gar nicht. Song Nummer vier ist natürlich eine sichere Bank: Supersuckers! "Heavy Heart" ist zwar langsamer als die Songs von "The Evils Powers...", schon beinahe balladiös, aber total geil. Suckers-Sänger Eddie Spaghetti ist nun mal ein ganz Großer. Das ist auch Joe Strummer. Die "Clash"-Legende hat sich mit den Longbeach Dub All Stars (die Sublime-Nachfolgeband) zusammen getan. Ihr Jimmy Cliff-Cover "The Harder They Come" ist entspannter Dub-Reggae. Bei Tom Waits wird es dann beängstigend. Ich fühle mich an den "Dead Man Walking"-Film erinnert. Es folgt der Eddie-Doppelpack. Eddie Vedder covert zusammen mit den Supersuckers den X-Song "Poor Girl". Muss man dazu noch was schreiben? Eben. Weltklasse! Tony Scalzo (Fastball) und Franz Stahl (Ex-Wool) rocken mit "Indicted" ordentlich ab, ehe Zeke eines der besten Iron Maiden-Covers ever spielen ("Wrathchild"). Wenn Kelley Deal (Breeders) Pantera ("Fucking Hostile") spielt, muss es unterhaltsam sein. Extrem langsam, extrem geil! Das anschließende "HWY5" der ehemaligen X-Mitstreiter John Doe und Exene Cervenka ist dann der schwächste der Platte Song (allerdings immer noch ziemlich gut). Rock eben. Bei Song Nummer 12 ist Mark Lanegan dran, der sich mit Ben Shepard und Duff McKagan namenhafte Mitstreiter an Bord geholt hat. Ruhig, romantisch, melancholisch, Gänsehaut! Danach punkrocken Murder City Devils in 1.30 Minuten "She" der Misfits und Nashville Pussy intonieren "Highway To Hell". Zum Abschluss unterstützt Fear Factory Stimm-Genie Burton C. Bell Killing Joke bei deren wunderschönen "Our Last Goodbye".

Wir fassen zusammen: 15 Songs, davon 14 absolute Pflicht. Also Computer ausmachen und Platte kaufen!



-Mathias Frank-



Surfempfehlung:
www.wm3.org
 

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