Wer hätte gedacht, dass es sie noch gibt? Die Riege der unangefochtenen Einsiedlerkrebse. Grob betrachtet vermutet man dahinter jemanden weltfremdes, der fernab der Zivilisation sein einsames Dasein fristet. Dass aber der bewusste Rückzug auch zum kreativen Output verhelfen kann, verdeutlicht der 27-jährige William Elliott Whitmore, der mit "Song Of The Blackbird" bereits sein drittes Album veröffentlicht und wieder einmal die Schönheit der einfachen Dinge vor Augen führt.

Mit seiner markanten und unter die Haut gehenden Stimme, schafft sich der Amerikaner Gehör und erntet Sympathiepunkte durch Einfallsreichtum und musikalischer Eleganz. Ein Muster in vielen Variationen, aber immer unter dem Flagschiff bluesiger Country. Dabei geht es William Elliott Whitmore nur um den schlichten, aber bedeutsamen Ausdruck der momentanen Befindlichkeit, einfach Musik, die aus dem Bauch heraus gemacht wird. "The Chariot" oder auch "Lee Country Flood" klingen dabei sehr lebendig und echt. Aber auch das langsame "Red Bucks" lässt Vermutungen an einen biergeschwängerten, melancholischen Abend hochkommen. "Song Of The Blackbird" ist ein wirklich schönes und auch gelungenes Album.