Dass die Songs auf dem neuen Album etwas düsterer und melancholischer geworden sind, als auf dem Debüt, räumen The Carnation aus Schweden freimütig ein. Das ist aber nicht unbedingt von Nachteil, denn der hier demonstrierte Sinn für Pop-Appeal, gepaart mit schrammeligen Gitarren, flirrenden Synthies und stringenter 80er Rhythmus-Ästhetik funktioniert in Moll eindeutig noch besser als in Dur. Zumal sich die Jungs Mühe geben, alles möglichst lebendig, abwechslungsreich, unterhaltsam - und sogar tanzorientiert - zu sortieren. Stilistisch orientieren sich The Carnation hier an frühen 80er Acts wie The Cure - das macht aber nix, weil offensichtlich alles direktemang von Herzen kommt und sich The Carnation in jeder Beziehung ordentlich Mühe geben - letztlich machen sie so das Ganze auch zu ihrem Eigenen. In Anbetracht dessen, dass sich viele skandinavische Kollegen klaglos auf Americana-Elemente und Brit-Pop-Versatzstücke beschränken, wenn es darum geht, Eigenes zusammenzuschrauben, sind The Carnation schon ein Glücksfall.