Vor sechs Jahren erschien das Debüt von The Curtains, inzwischen ist die Band zum Ein-Mann-Projekt geworden. Auf dem neuen Album "Calamity" schaltet und waltet Chris Cohen (siehe auch: Deerhof) nach Belieben und lädt nur für vereinzelte Tracks ausgewählte Gastmusiker ein. Gemein mit den vorangegangenen Werken der Band hat diese neue Scheibe, dass auch sie ohne Frage als Indie-Avantgarde bezeichnet werden kann, ohne dass viele der Klischees zutreffen, die man für gewöhnlich mit dem Begriff "Avantgarde" verbindet. Diese Musik ist sicher nicht immer eingängig, aber oft versponnen und stets künstlerisch ambitioniert, trotzdem ist es letzten Endes doch folkig gehaltener Indierock (mit Anleihen beim 60s Psychedelic Rock, Garagenpunk und gar ProgRock). Wenn wir Cohen einmal unterstellen, dass er mit "Calamity" ein selbstverliebtes, aber nicht elitäres Album aufnehmen wollte, das sich lediglich von der breiten Masse abheben sollte, ohne sein Publikum zu verschrecken, so ist ihm das ganz ausgezeichnet gelungen.