Jorn Lande als einen der besten Rocksänger aller Zeiten anzupreisen, heißt Pallas Athene Steinkäuze andrehen zu wollen: Der gebürtige Norweger hat in den letzten gut zehn Jahren mit seinen Beiträgen zu Aufnahmen von u.a. Ark, Yngwie Malmsteen, Moody / Marsden, Uli Jon Roth sowie von der grad geplatzten Traumheirat mit Masterplan und nicht zuletzt mit seinen Duetten mit Symphony X-Sänger Sir Russell Allen (vgl. Kritik auf Gaesteliste.de) derartig Furore gemacht, dass die meisten Rock-Hörer mit seinem Namen eine deutliche und angenehme Erinnerung verbinden können dürften. Nichtsdestotrotz sind speziell seine vier Soloalben im Musikalienhandel kaum noch aufzutreiben. Dieser Umstand, sowie die teils durchaus nachvollziehbare Idee, dass "einige dieser Songs wirklich eine zweite Chance verdienen", bewogen nun Jorn und Frontiers Records dazu, diese Blütenlese aus den vier "Jorn"-Alben vorzunehmen. Dafür wurden einige der ausgewählten Tracks produktionstechnisch entstaubt, andere sogar komplett neu aufgenommen.

Das Ergebnis dürfte gerade in dieser verdichteten Zusammenstellung viele Hardrock-Fans begeistern können: Von der rauschhaften Hymne "Something Real" über das rollige Maunzen von "Gonna Find The Sun" (das wohl selbst David Coverdales Mütterlein beim Vorspielen für einen Vortrag ihres Sprösslings halten würde), das erotisierenwollend-wiegende "Bridges Will Burn" bis hin zum episch-majestätischen "House Of Cards" - hier sind über 78 Minuten alle Trademarks des großen Interpreten (und nicht immer ganz so großen Komponisten; vgl. dazu die Rezension zu "Unlocking The Past) Lande vertreten. In Summe sehr empfehlenswert.