Meg Baird ist einer der kreativen Köpfe der Neo-Folk-Truppe Espers aus Philadeplhia. Die hier versammelten, im besten Sinne klassischen Folksongs entstammen einem Projekt, das Meg - zwischen den Arbeiten an den regulären Espers-Alben - für ein Kleinstlabel einspielte. Insofern bietet dieses "Nebenprojekt" dann auch all die Qualitäten, die man von einem budgetlosen Unterfangen dieser Art erwartet. Die in der heimischen Dachkammer, auf der Fahrt in einem Shuttle-Zug und anderen intimen Orten dieser Art konzipierten und eingespielten Nummern beschränken sich auf das Notwendigste - namentlich Megs Stimme und ihre Gitarre sowie ganz selten mal einen einsamen Dulcimer, was aber für dezente Abwechslung sorgt. Die Stücke - eine Mischung aus eigenem Material, Traditionals und Coverversionen - kommen deswegen gleichermaßen persönlich, unmittelbar und greifbar rüber. Megs musikalischer Ansatz - eigene Songs in dem Bewusstsein zu schreiben, dass eigentlich schon alle Songs geschrieben wurden - trifft den Nagel dabei auf den Kopf - besonders für jemanden, der aus Folk-Kreisen kommt. Megs Scheibe ist dabei weniger psychedelisch, experimenteller (und auch wenig nerviger) als jene der Mutterband, sondern eine Art persönlicher, zurückgenommener Variante dessen, was Espers machen, wenn sie sich möglichst nahe am Folksong entlangschlängeln.