Der Vorfreude war damals riesig, als sich gleich drei ehemalige Gunners - nämlich Slash, Duff und Matt - mit Scott Weiland von den Stone Temple Pilots zu Velvet Revolver zusammen schlossen. Doch ähnlich wie bei der anderen Supergroup Audioslave war das Ergebnis in Form von "Contraband" etwas enttäuschend. "In der Realität ist dies 'nur' die GnR/STP-Schnittmenge, die man erwartet hatte. Mehr leider nicht", schrieb Kollege Bluhm in seiner Rezension. Anders sah es live aus, da konnten Velvet Revolver schlicht begeistern, wir schrieben von einem "unfassbaren Konzert" und einem "legendären Ereignis" und berichteten von "offenen Mündern, wohin man schaute". Das alles ist drei Jahre her, nun gibt es den Nachfolger und der ist tatsächlich besser als "Contraband".

Noch immer klingen Velvet Revolver wie eine Rockband, wie Guns N Roses und wie ältere Herren, die sich den STP-Sänger geschnappt haben. Noch immer sucht man die Überraschungen und mutigen Spielereien und noch immer bekommt man das, was man erwartet hatte. Doch die Nummern sind trotzdem tatsächlich gut. Richtig gut zum Teil und man muss weder STP noch GnR-Fan (gewesen) sein, um sie zu mögen. "Get Out The Door" nämlich entwickelt sich auch so zum Ohrwurm, "The Last Fight" kommt herrlich poppig, "Just Sixteen" gibt gut Gas, sogar ihre "Can't Get It Out Of My Head"-Version macht Spaß und mit "American Man" gibt's eine tatsächlich schöne Ballade. Abgerundet wird die Veröffentlichung von einem Making Of und einer Bonus-DVD mit Aufnahmen einer Südamerika-Tour und daher kann man "Libertad" nur als absolut gelungen betrachten. Und darf trotzdem die Hoffnung nicht aufgeben, dass uns Velvet Revolver mit ihrem dritten Album vielleicht endlich vom Hocker hauen!

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