"Die Zeit war einfach reif dafür. Ich habe keine Pläne, in der Zukunft wieder mit den Banshees oder den Creatures etwas zu machen, deshalb sehe ich diese Platte als Sprungbrett für einen Neuanfang." So einfach liest sich die Begründung der New-Wave- und Punk-Ikone Siouxsie Sioux, warum sie nach mehr als dreißig Jahren im Musikgeschäft nun erstmals ein Soloalbum veröffentlicht hat, das sie Anfang November übrigens auch in Deutschland vorstellt. Und: Ein mutiges Werk ist "Mantaray" geworden. Mit viel frischem Wind und klanglich runderneuert stellt sich Siouxsie ihrer neuen Solo-Herausforderung. Zwar sind ihre Stimme und ihre Art zu singen stets unverkennbar, dennoch ließ sie sich von den Produzenten Steve Evans und Charlie Jones (die Robert Plant bzw. Goldfrapp zu ihren früheren Klienten zählten), einen unerwartet zeitgemäßen Sound auf den Leib schneidern. Ein bisschen Industrial hier, ein bisschen Las Vegas-Glitzer da sorgen für frischen Wind, ohne dabei zu vergessen, dass Siouxsie in der Vergangenheit zu viel erreicht hat und zu einflussreich war, um ihre musikalische Vergangenheit soundtechnisch völlig hinter zu sich lassen. Ein Spagat, der ausgesprochen gut gelingt.