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30.11.2007
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Queensryche - Take Cover

Queensryche - Take Cover
Rhino/Warner Music
Format: CD

Queensryche haben es aber auch nicht leicht: Seit dem Genrehöhepunkt "Operation Mindcrime" von Publikum, Musikerkollegen und Kritikastern kultisch verehrt, werden Seattles Finest natürlich forthin auch immer wieder an ihrem Schaffenszenith gemessen. Das kann ja sicher auch mal ganz schön sein, aber wenn a) der Frontmann Geoff Tate sich in Interviews unterdes von (Prog)Metal in deutlichen bis schnöden Worten distanziert (wozu er sich mehr berufen fühlt, zeigt u.a. das opernhafte "Odissea" auf vorliegender CD), wenn man b) des wichtigsten Songschreibers (Gris DeGarmo) verlustig geht und c) eine ne muntere Dekade andauernde Kreativkrise in entweder gar keinen oder entsetzlichen oder Live-Aufguss-Alben resultiert, dann... ist wohl die Zeit für ein Tribute-Album gekommmen!

Und hier ist es also. Und ist gar nicht mal grundschlecht ausgefallen. "Welcome To The Machine" der Floydies ist noch relativ nah am Waters-Original. Und beeindruckt gerade deswegen. "Heaven On Their Minds" vom "Jesus Christ Superstar"-Musical muss sich allerdings der Übermacht von Carl Andersons ursprünglicher Judas-Interpretation ebenso beugen wie vergleichbaren Adaptionen der leider von uns gegangenen Stygma IV. Bei "Almost Cut My Hair" (CSN&Y) oder "For The Love Of Money" (The OJays) ist man eigentlich mehr dankbar für die Auswahl und das Wiederbekanntmachen dieser Songs als für die eigentliche Cover-Version. "Innuendo" (Queen) ist wohl sogar, trotz erkennbar gegebener Mühe beim Arrangement ("Streicher") als ambitionierter Fehlschlag einzustufen.

Darüber trösten solide Fassungen von "Neon Knights" (Black Sabbath, vgl. Heaven & Hell) sowie eine wirklich herrliche, respektvolle, aber heftigere Anverwandlung von "Synchronicity II" (Police) ebenso hinweg wie das von Wundertrommler Scott Rockenfield ausgewählte "Red Rain" (Peter Gabriel), das hier eine erkennbar andere Lesart erfährt. Und die Live-Fassung von U2s "Bullet The Blue Sky" ist ohnehin ein Pfund. Unterm Strich also ein immerhin wieder etwas versöhnlicheres Lebenszeichen. Apropos: Wann gibt es mal wieder eine Platte vom Empire-Kaliber?



-Klaus Reckert-


 

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