Während man in Deutschland bei dem Begriff "Schülerband" mit einem unguten Gefühl an Teeniephänomene wie Echt oder Tokio Hotel denkt, haben es die Australier da scheinbar besser. Zwischen 16 und 19 Jahre alt sind die Mitglieder des Quintetts Operator Please aus Queensland, das nicht nur in der Heimat im Moment für einige Aufregung sorgt. Schließlich wurden sie schon für so ziemlich jede größere Brit-Hype-Band von den Arctic Monkeys über Maximo Park bis zu den Kaiser Chiefs als Support gebucht. Was also macht Operator Please so spannend? Dass sie die Musik nicht neu erfinden, wird schnell klar. Wie so oft ist es die richtige Mischung, die entscheidend ist: Bandgründerin Amandah Wilkinson, mit 19 Jahren die Seniorin in der Gruppe, hat eine gewaltige Stimme und muss im Moment - wie wohl jede schwergewichtige Sängerin - einige Vergleiche mit Gossip-Frontfrau Beth Ditto über sich ergehen lassen. Die beiden Jungs in der Band bleiben bei der Bedienung der Rhythmusinstrumente eher im Hintergrund - charakteristisch für den Sound ist vor allem das Keyboard von Sarah-Jane Gardiner und die Violine von Taylor Grace Henderson. Von der Überdrehtheit des ersten Hits der Band, "Just A Song About Ping Pong", sollte man sich nicht gleich abschrecken lassen. Die anderen 11 Stücke des Debütalbums sind zwar immer noch recht energiegeladen, aber nicht mehr ganz so hyperaktiv. Die stärksten Momente auf "Yes Yes Vindictive" sind aber diejenigen, in denen sich die Band sich zu Gunsten des perfekten Popsongs etwas zurücknimmt - so bei der Single "Leave It Alone" oder beim pianolastigen "Two For My Seconds". Insgesamt ist der jungen Band ein starkes Debüt gelungen - in Zukunft wird man hoffentlich eher über die Musik als über das Alter der Band sprechen.