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11.04.2008
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Bryan Adams - 11

Bryan Adams - 11
Polydor/Universal
Format: CD

Zugeben würden es vermutlich nur die wenigsten, doch ist es einigermaßen wahrscheinlich, dass die meisten Menschen schon mal eine Träne in ihr Bier geweint haben, während "Straight From The Heart" lief, und wer behauptet, wirklich niemals um vier Uhr morgens auf einer Party lauthals zu "Summer Of 69" mitgesungen zu haben, hat vermutlich einfach ein schlechtes Gedächtnis oder ist ganz einfach ein Lügner. Bryan Adams weiß das, und deshalb funktionieren seine Alben, seitdem er 1983 zum ersten Mal die Top Ten stürmte, stets nach dem Motto: Was nicht kaputt ist, kann man auch nicht reparieren. Deshalb arbeitet er auch auf seinem elften Studioalbum wieder mit den gleichen Leuten zusammen, die ihn teils schon seit seinen allerersten Platten Ende der 70er begleiten: Jim Vallance und Mutt Lange halfen beim Songwriting, Adams' langjährige Touringband, ergänzt um Gäste wie Pat Steward (Schlagzeuger auf "Reckless" 1984) und Colin Cripps (Kathleen Edwards, Blue Rodeo oder Oh Susanna), sorgt für den richtigen Sound, und Bob Clearmountain zeichnet für den Mix verantwortlich. Manchmal hat es (deswegen?) den Anschein, als sei Adams von seinem Markenzeichensound gelangweilt, aber Songs, die zwar nicht mit cleveren Wortspielen oder tiefgründigen Inhalten, dafür aber mit jeder Menge stadiontauglicher Eingängigkeit ausgestattet sind, schüttelt sich Adams auch in seinem 25. Jahr als bodenständiger Megastar immer noch locker aus dem Ärmel. Natürlich kann man dem Kanadier vorwerfen, dass er inzwischen nur noch Platten macht, um seine unvermindert ausgiebigen Tourneen zu rechtfertigen, aber besser, als Musik zu produzieren, die ausschließlich dazu gedacht ist, sie Teenagern als Klingelton unterzujubeln, ist das allemal, oder?


-Simon Mahler-


 

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