Duffy aus dem Norden von Wales wird allerorten als Konkurrenz zu Amy Winehouse angepriesen, allerdings als "saubere" Version, ohne Ärger und Skandale. Wie dem auch sei, mit "Rockferry" hat Duffy in Zusammenarbeit mit Bernard Butler (Ex-Suede), Jimmy Hogarth und Steve Booker ein wirklich feines Album abgeliefert. Besonderes Merkmal ist natürlich Duffys prägnante Stimme - mal sanft, mal laut, mal quäkig, mal etwas zu viel Vibrato. Musikalisch geht es in Richtung Sixties, Pop, Motown, Soul, alles bestens in Szene gesetzt, teilweise mit Streichern, um den Ganzen noch mehr Tiefe zu verleihen. Klingt auch ein wenig retro, aber man muss ja nicht immer alles neu erfinden - wenn man sich aus der musikalischen Geschichte die passenden Zutaten herauspickt, alles dennoch zeitgemäß inszeniert und zudem eine einprägsame Stimme vorweisen kann, ja warum eigentlich nicht?!? "Rockferry" kann einem den Tag von Zeit zu Zeit verschönern. Und das ist doch auch mal was.