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27.06.2008
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Greg Howe - Sound Proof

Greg Howe - Sound Proof
Shrapnel/Mascot/Rough Trade
Format: CD

Greg Howe verdient sich seine Brötchen, Pics und Stahlsaiten als gern gebuchter Session- und Tour-Musiker für Popper der Größenklasse Michael Jackson, Justin Timberlake oder N'Sync. Das Gitarristenvolk weiß jedoch, dass er eine der Entdeckungen von Shrapnel-Chef Mike Varney war und inzwischen ein extrem virtuoser, erfahrener Jazzrockgitarrist ist. Dr. Grammy und Mr. Hyde sozusagen... Mehrere Kooperationen (z.B. als Howe Wooten Chambers) und Soloscheiben belegen die Jazz-Seite dieser gespaltenen Persönlichkeit.

Für "Sound Proof" tat er sich mit Jon Reshard (bss), Gianluca Palmieri (drms) und David Cook (keys) zusammen. In ihrer Dichtheit erinnert das Album manchmal ein wenig an die Jeff Beck-Veröffentlichungen der "Wired" und "Blow By Blow"-Ära. Scheinbar mühelos fliegen die Soli sämtlicher Akteure über teils straffes Fusion-Riffing hinweg und ins oft Ungeahnte davon. Was beispielsweise Cook und Reshard auf "Emergency Exit" vorführen dürfen, würde auch einem Keyboarder- und / oder Bassisten-Solo-Album vorzüglich zu Gesichte stehen. Auch die rhythmischen Umspielungen eines Reggae von "Tell Me Something Good" seitens des großartigen Palmieri sind schlicht köstlich. Howe selbst deckt die ganze Bandbreite von gesanglichem, sehr melodischem Legatospiel ("Morning View") bis hin zum Shredding von Tracks wie "Walkie Talkie" ab. Beeindruckende, gleichwohl schwere Kost.



-Klaus Reckert-


 

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