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01.08.2008
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Klee - Berge versetzen

Klee - Berge versetzen
Island/Universal
Format: CD

Klee nun auch als Rockband? Nun - nicht ganz, aber nicht alleine der Titel des Albums ist ein Beleg dafür, dass das neue Klee-Werk das wohl bislang ambitionierteste geworden ist. Neben den Klee-typischen Elementen gibt es dieses Mal nämlich praktisch alles, was das Herz in Bezug auf eine großangelegte Pop-Scheibe begehrt. Und dazu gehören neben einem geschickt platzierten Orchester mit allerschönsten Brit-Pop-Assoziationen eben auch Rock-Gitarren - wie z.B. bei der ersten Single-Auskoppelung "Zwei Herzen". Der Elektronik-Anteil wurde hingegen noch weiter zurückgefahren. Das verleiht der Sache ungemein Druck (und Nachdruck). Die subtilen Wortspielerei textlicher Natur gehen dabei dennoch nicht verloren, was zum einen für die Performance Suzie Kerstgens spricht, bei der jedes Wort zu verstehen ist, und zum anderen schlicht für den Wortwitz als solches. Die Texte entstanden dabei z.T. in Kollaboration mit Tom Liwa. "Berge versetzen" klingt jedenfalls insgesamt kämpferischer und musikalisch offensiver (oder schlicht selbstbewusster) als der im direkten Vergleich in jeder Beziehung harmlosere Vorgänger "Zwischen Himmel und Erde". Doch Klee können auch ganz anders: Der letzte Track "Wie das Wetter" ist eine reduzierte Ballade, die im interessanten Gegensatz zum vorher demonstrierten Band-Sound steht - denn auch dieses Mal präsentieren sich Klee wieder als Quintett und nicht als Trio mit Rhythmusgruppe. Mit "Berge versetzen" ist Klee ein bemerkenswert geschlossenes, zeitloses und in jeder Beziehung überzeugendes Werk gelungen.


-Ullrich Maurer-


 

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