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15.08.2008
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Jaguar Love - Take Me To The Sea

Platte der Woche

KW 33/2008


Jaguar Love - Take Me To The Sea
Matador/Beggars Group/Indigo
Format: CD

Jaguar Love hauen uns eine herrlich schräge Platte vor den Latz, die für tierisch gute Laune sorgt und zum Glück lange nicht so anstrengend ist, wie es die Band um den ehemaligen Blood Brothers-Schreihals Johnny Whitney beispielsweise auf der Bühne des diesjährigen Hurricane-Festivals streckenweise noch war. Gleichzeitig aber ist "Take Me To The Sea" voll von Sounds und Songs, die Nerven kosten, die man nicht mögen möchte - und es trotzdem tut - und die alles andere als gradlinig und einfach sind.

Es sind gleich zwei Musiker von den Blood Brothers dabei, dazu sitzt der ehemalige Gitarrist von Pretty Girls Make Graves am Schlagzeug. Man erwartet einiges. Man befürchtet vieles, bekommt noch mehr und macht daher tatsächlich große Ohren. Denn Hardcore ist das nicht. Lärm nur manchmal. "Georgia" ist eine Ballade, "Highway Of Gold" eine straighte Punkrock-Nummer, "Humans Evolve Into Skyscrapers" ein Stück zum Mitsingen, "Bone Trees And A Broken Heart" nichts für Hörer mit Liebeskummer. Es ist tatsächlich feinfühlige, romantische Musik, es ist Pop. Und trotzdem ein gesundes Chaos. Whitney kreischt, keift und leidet, es gibt lärmende Gitarren und böses Geschrammel. Aber auch Synthies, Soul und Klaviere, herzergreifende Melodien und so viel Funk, wie Punkrock. Ein bisschen Billy Talent, ein bisschen At The Drive-In und ein bisschen "Young Machetes". Jaguar Love überraschen uns damit und sie machen uns glücklich.



-Mathias Frank-


 

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