Bittersüße Melancholie, die mitten ins Herz geht, bringt das zweite Album von Elvis Perkins in Dearland in die Wohnzimmer der Nation. Nachdem der amerikanische Songwriter auf seinem Debutalbum hauptsächlich seine persönlichen Lebenstragödien verarbeitete, - sein Vater, der Schauspieler Anthony Perkins starb 1992 an AIDS, seine Mutter verunglückte in einem der Flugzeuge, die am 11. September 2001 in das World Trade Center flogen - zeigt Perkins auf der neuen Scheibe sogar Ansätze von echter Lebensfreude. Auf dem Album, das nach dem Künstler selbst, "Elvis Perkins In Dearland" benannt ist, tritt der 33-jähriger New Yorker erstmals mit einer Band an. Zusammen mit den drei Musikern, die ihn auch schon auf seinen Konzerten begleitet haben, hat Perkins eine echte Perle des amerikanischen Folk Rocks vorgelegt. Dabei wirkt "Elvis Perkins In Dearland" zu keiner Zeit altmodisch oder schwerfällig, das Album besticht durch musikalische Leichtigkeit und durch angenehme Selbstironie in den Texten. Schon im ersten Titel "Shampoo" relativiert der für seine Melancholie bekannte Songwriter sein Image. "Schwarz ist die Farbe des erwürgten Regenbogens" singt er, "Schwarz ist die Farbe meiner Lunge". Unbedingte Anspieltipps sind "Hey" und "I heard Your Voice In Dresden".

Der Produzent und "Grammy"-Gewinner Chris Shaw (Ween, Public Enemy, Bob Dylan) sorgt dafür, dass der Sound der vorwiegend live agierenden Band auf angenehme Weise ausbalanciert wurde. Was bei den zahlreichen Instrumenten, die bei der Produktion zum Einsatz kamen, offenbar auch von Nöten war, darf man den Beteiligten glauben. So entstand ein Mix aus Country, Folk und Indiepop, dem man nur schwer widerstehen kann. "Elvis Perkins In Dearland" ist ein Muss für Fans der amerikanischen Folk- und Desert Rock-Szene und wer Elvis Perkins noch nicht kennt, der sollte sich unbedingt die Mühe machen, ihn schnellstens kennen zu lernen.