Wer probt hier den stillen Aufruhr? Ein reichlich Gäste-geziertes Soloprojekt von Christer André Cederberg. Christer (u.a. ex-Drawn) war auch Teil des legendären norwegischen Musikerkollektivs In The Woods, bei denen wiederum auch Tchort (Green Carnation, Carpathian Forrest) Funken sprühen ließ.

Nun aber "S.o2", der bereits zweite Streich von Stille Opprör: Mit der durchweg starken Scheibe gelingen es Christer und seinen sich teils aus In The Woods-Waldschraten rekrutierenden Gästen, eine ruhige, sanfte Gegenwelt zu erschaffen. Die ist reich an Assoziationskraft, kommt jedoch ohne platte Zitate aus. Sie bleibt zwar dauerhaft ruhig, lässt aber immer wieder unterschwellige Dramatik spüren, die aber selten zum Ausbruch kommt. Die teils recht langen Kompositionen sind durchaus abwechslungsreich, halten aber eine - leicht melancholische - Stimmung durch. "L Tune" beispielsweise ist ein Handschlag zwischen Alternative und Progrock, wie ihn beispielsweise Porcupine Tree oder The Amber Light so erfolgreich vorexerziert haben. Bei "Meanwhile" steigt zwischenzeitig der Prog-Gehalt und das Finale dieser achtminütigen Soundmeditation kennt eine prächtige Steigerung.

Nur noch zum Wegschweben dann das sich folkig aufschwingende "Reconnect Outro". Die schrullige Ästhethik von "Disquietude" lässt sich irgendwo zwischen Peter Himmelmann (Gesang), Beardfish (Retro-Keyboards), Nits oder Eels (Stimmung) und Robert Wyatt (Bläsersolo) verorten. Hoffentlich findet diese stille, schöne Platte ihre Hörer und Stille Opprör seine Nische.