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15.03.2004
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Popa Chubby - Peace, Love & Respect

Popa Chubby - Peace, Love & Respect
Dixiefrog/Fenn
Format: CD

Dass Popa Chubby vom dauernden bloßen Bluesspielen die Nase voll hatte, verriet er uns ja bereits zur letzten CD (u.a. deswegen, weil er meint, die Blues Szene, insbesondere in New York, sei eh tot). Allerdings bezieht sich das nicht bloß auf's Musikalische: Zwar ist "Peace, Love & Respect" die bislang vielseitigste Scheibe des umfangreichen Mannes - mit viel Rock, Blues, Soul und sogar ein wenig Hip-Hop - aber vor allen Dingen fällt sie deswegen auf, weil Popa plötzlich auch politisch etwas sagen möchte. Popa war am 11. September zu Hause in New York und erlebte alles aus nächster Nähe mit. Damals, so erzählte er uns, kam ihm das so vor, wie das Ende der Welt. Nun, auf der nächstmöglichen CD danach, hat Popa also sein politisches Bewusstsein entdeckt. Wie stets, wenn jemand dabei mit Symbolen spielt, wie Popa das auf dem Cover tut, wird er deswegen im nicht englisch-sprachigen Raum falsch verstanden werden. (Wir erinnern uns: Bruce Springsteen warf man hierzulande übersteigerten Patriotismus vor, als er "Born In The USA" rausbrachte). Und in den USA? Nun, Popas Politikverständnis ist ein sehr amerikanisch-telegenes: Frieden ist gut, Krieg ist böse, Bush macht Krieg, also ist Bush auch böse und die, die in den Krieg ziehen müssen, weil der böse Bush das will sind gut, weil sie nichts dafür können. Besonders aufschlussreich und differenziert ist das ja nun wirklich nicht - aber so verstehen es Popas Landsleute wenigstens. Irgendwie aber passt es auch zu der leicht verständlichen Musik, die uns Popa hier bietet. Mit seine beste übrigens, denn nicht nur als versierter Instrumentalist, sondern auch als Songwriter ist der Herr stets gewachsen. Respect.


-Ullrich Maurer-


 

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